Musik & Religion - die zwei Offenbarungen meines Lebens
Die Kreuze im Leben des Menschen
sind wie die Kreuze in der Musik,
sie erhöhen.
Ludwig van Beethoven
Dass Musik und Religion sehr viele gemeinsame Schnittpunkte haben, das ist mir schon lange bewusst. Allerdings beschränkte sich mein Bewusstsein allein auf die so genannte klassische Musik. Dass aber auch die Rock- und Popmusik ihre Wurzeln im religiösen Empfinden ihrer Schöpfer hat, das ist mir eine neue Erkenntnis, die mich Rock, Pop und alles was sich daraus entwickelt hat, mit ganz anderen Augen betrachte.
Musik wurde ursprünglich dazu benutzt, die Götter gnädig und gütig zu stimmen. Schon in der Steinzeit wurde Musik gemacht; das belegen Funde alter Musikinstrumente und schriftliche Aufzeichnungen aus Ägypten. Ein ganz altes Instrument, das bis heute am höchsten jüdischen Fest, dem Jom Kippur (Versöhnungstag) im Gottesdienst zum Einsatz kommt, ist das Widderhorn (Schofar).
Biblisch belegt ist, dass David seine Psalmgebete sang und sich dabei auf der Harfe begleitete. Seine Musik half Saul über dessen Depressionen hinweg; damit wäre auch die heilende Wirkung von Musik auf die menschliche Seele bestätigt: "Sooft nun ein Geist Gottes Saul überfiel, nahm David die Zither und spielte darauf. Dann fühlte sich Saul erleichtert, es ging ihm wieder gut und der böse Geist wich von ihm." (1 Sam 16,23 EÜ)
Ebenfalls biblisch belegt ist, dass Musik Ausdruck von höchster Freude ist. So wurde z.B. der Transport der Heiligen Bundeslade musikalisch begleitet: "David und das ganze Haus Israel tanzten und sangen vor dem Herrn mit ganzer Hingabe und spielten auf Zithern, Harfen und Pauken, mit Rasseln und Zimbeln." (2 Sam 6,5 EÜ)
Denkt man an frühe gesungene Musik, fällt einen auch der Gregorianische Choral ein, der sich bis heute großer Beliebtheit erfreut und in den Chorgebeten der Benediktinerklöster weiterhin gepflegt wird.
Kompositionen von Messen und instrumentalen Gebrauchsstücken für den festlichen Gottesdienst finden sich bei vielen Komponisten aller Zeitepochen in allen Ländern Europas: Heinrich Schütz (1585-1672) / Johann Sebastian Bach (1685-1750) / Georg Friedrich Händel (1685-1759) / Joseph Haydn (1732-1809) / Wolfgang Amadeus Mozart (1756-91) / Franz Schubert (1797-1828) / Giuseppe Verdi (1813-1901) / Charles Gounod (1818-93) / Anton Bruckner (1824-96) / Johannes Brahms (1833-97) / Peter Tschaikowsky (1840-93) / Gabriel Fauré (1845-1924) / Giacomo Puccini (1858-1924) / Max Reger (1873-1916) / Francis Poulenc (1899-1963) / Olivier Messiaen (1908-92) / Wolfgang Rihm (*1952) um nur einige stellvertretend zu nennen.
Nun entdecke ich eine ganz ähnliche Entwicklung im Rock- und Pop-Bereich:
Es beginnt Anfang des 16. Jahrhunderts mit der Verschleppung der Schwarzafrikaner nach Lateinamerika und USA. Abgestellt zum Sklavendienst für die weißen Bewohner, ohne jegliche Rechte in der "neuen Welt", beginnen die Menschen zu singen von ihrem Leid und ihren Nöten; so entstehen die weltlichen "Worksongs" (Arbeitslieder). In ihren Gottesdiensten mischen die schwarzen Sklaven die traditionellen afrikanischen Beschwörungsriten mit Elementen des christlichen Glaubens. Auch diese geistlichen "Spirituals" (spirit=Geist) sind geprägt vom Leid des Alltags, doch aus ihrem Bezug zur Bibel schöpfen sie Hoffnung auf eine bessere Zeit mit Gottes Hilfe. Die Musik ist in der Technik der Pentatonik (5 Töne) geschrieben.
Jenseits aller Hoffnung beschäftigt sich der weltliche Blues (Anfang 20. Jhd.) mit allen dunklen und hässlichen Seiten des Sklavendaseins. Pentatonische Melodien - (pentatonische Tonleiter erweitert zur Bluestonleiter, mit verminderter Quint, manchmal mit zusätzlicher verminderter Terz) - die leidvoll musikalisch abwärts steigen, depressiv und hoffnungslos. - Rhythm & Blues (Schwarze musizieren für Schwarze), Country & Western (zunächst das weiße Pendant zum schwarzen Blues; später musizieren Schwarze und Weiße gemeinsam), Rock'n'Roll, Liverpool Beat, Hard Rock und Heavy Metal weisen keinen Bezug zu Glaube und/oder Religion auf.
Erst im Reggae, Ende der 60er-Jahre, spielt Religion wieder eine Rolle: Ende des 20. Jahrhunderts fordert der Jamaikaner Marcus Garvey eine Rückbesinnung der Schwarzen auf ihre afrikanischen Wurzeln ("Back to Africa") ; er prophezeit den "Tag der Erlösung" aus der Sklaverei, sobald in Afrika ein Schwarzer zum König gekrönt würde. - 1930 wurde der Äthiopier Ras (=Fürst) Tafari Makonnen zum König Äthiopiens gekrönt: Haile Selassi I. - Darin glaubte man die Erfüllung von Garveys Prophezeiung zu erkennen und verehrte Haile Selassi I. dementsprechend als Gottheit. Das spiegelt sich in der Musik und den Texten des Reggae wider. Sie behandeln Themen wie Besitzlosigkeit, die 10 Gebote und ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Zur tieferen religiösen Versenkung wurde oft zu Marihuana gegriffen. Es gelten die Spielregeln des 1. Testaments; von Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist noch keine Rede.
In Rap (to rap = quasseln), Hip Hop (Hüftsprung) und Techno (synthetische elektronische Musik) erkenne ich keinen Bezug zu Religion und Glaube.
Musik wurde ursprünglich dazu benutzt, die Götter gnädig und gütig zu stimmen. Schon in der Steinzeit wurde Musik gemacht; das belegen Funde alter Musikinstrumente und schriftliche Aufzeichnungen aus Ägypten. Ein ganz altes Instrument, das bis heute am höchsten jüdischen Fest, dem Jom Kippur (Versöhnungstag) im Gottesdienst zum Einsatz kommt, ist das Widderhorn (Schofar).
Biblisch belegt ist, dass David seine Psalmgebete sang und sich dabei auf der Harfe begleitete. Seine Musik half Saul über dessen Depressionen hinweg; damit wäre auch die heilende Wirkung von Musik auf die menschliche Seele bestätigt: "Sooft nun ein Geist Gottes Saul überfiel, nahm David die Zither und spielte darauf. Dann fühlte sich Saul erleichtert, es ging ihm wieder gut und der böse Geist wich von ihm." (1 Sam 16,23 EÜ)
Ebenfalls biblisch belegt ist, dass Musik Ausdruck von höchster Freude ist. So wurde z.B. der Transport der Heiligen Bundeslade musikalisch begleitet: "David und das ganze Haus Israel tanzten und sangen vor dem Herrn mit ganzer Hingabe und spielten auf Zithern, Harfen und Pauken, mit Rasseln und Zimbeln." (2 Sam 6,5 EÜ)
Denkt man an frühe gesungene Musik, fällt einen auch der Gregorianische Choral ein, der sich bis heute großer Beliebtheit erfreut und in den Chorgebeten der Benediktinerklöster weiterhin gepflegt wird.
Kompositionen von Messen und instrumentalen Gebrauchsstücken für den festlichen Gottesdienst finden sich bei vielen Komponisten aller Zeitepochen in allen Ländern Europas: Heinrich Schütz (1585-1672) / Johann Sebastian Bach (1685-1750) / Georg Friedrich Händel (1685-1759) / Joseph Haydn (1732-1809) / Wolfgang Amadeus Mozart (1756-91) / Franz Schubert (1797-1828) / Giuseppe Verdi (1813-1901) / Charles Gounod (1818-93) / Anton Bruckner (1824-96) / Johannes Brahms (1833-97) / Peter Tschaikowsky (1840-93) / Gabriel Fauré (1845-1924) / Giacomo Puccini (1858-1924) / Max Reger (1873-1916) / Francis Poulenc (1899-1963) / Olivier Messiaen (1908-92) / Wolfgang Rihm (*1952) um nur einige stellvertretend zu nennen.
Nun entdecke ich eine ganz ähnliche Entwicklung im Rock- und Pop-Bereich:
Es beginnt Anfang des 16. Jahrhunderts mit der Verschleppung der Schwarzafrikaner nach Lateinamerika und USA. Abgestellt zum Sklavendienst für die weißen Bewohner, ohne jegliche Rechte in der "neuen Welt", beginnen die Menschen zu singen von ihrem Leid und ihren Nöten; so entstehen die weltlichen "Worksongs" (Arbeitslieder). In ihren Gottesdiensten mischen die schwarzen Sklaven die traditionellen afrikanischen Beschwörungsriten mit Elementen des christlichen Glaubens. Auch diese geistlichen "Spirituals" (spirit=Geist) sind geprägt vom Leid des Alltags, doch aus ihrem Bezug zur Bibel schöpfen sie Hoffnung auf eine bessere Zeit mit Gottes Hilfe. Die Musik ist in der Technik der Pentatonik (5 Töne) geschrieben.
Jenseits aller Hoffnung beschäftigt sich der weltliche Blues (Anfang 20. Jhd.) mit allen dunklen und hässlichen Seiten des Sklavendaseins. Pentatonische Melodien - (pentatonische Tonleiter erweitert zur Bluestonleiter, mit verminderter Quint, manchmal mit zusätzlicher verminderter Terz) - die leidvoll musikalisch abwärts steigen, depressiv und hoffnungslos. - Rhythm & Blues (Schwarze musizieren für Schwarze), Country & Western (zunächst das weiße Pendant zum schwarzen Blues; später musizieren Schwarze und Weiße gemeinsam), Rock'n'Roll, Liverpool Beat, Hard Rock und Heavy Metal weisen keinen Bezug zu Glaube und/oder Religion auf.
Erst im Reggae, Ende der 60er-Jahre, spielt Religion wieder eine Rolle: Ende des 20. Jahrhunderts fordert der Jamaikaner Marcus Garvey eine Rückbesinnung der Schwarzen auf ihre afrikanischen Wurzeln ("Back to Africa") ; er prophezeit den "Tag der Erlösung" aus der Sklaverei, sobald in Afrika ein Schwarzer zum König gekrönt würde. - 1930 wurde der Äthiopier Ras (=Fürst) Tafari Makonnen zum König Äthiopiens gekrönt: Haile Selassi I. - Darin glaubte man die Erfüllung von Garveys Prophezeiung zu erkennen und verehrte Haile Selassi I. dementsprechend als Gottheit. Das spiegelt sich in der Musik und den Texten des Reggae wider. Sie behandeln Themen wie Besitzlosigkeit, die 10 Gebote und ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Zur tieferen religiösen Versenkung wurde oft zu Marihuana gegriffen. Es gelten die Spielregeln des 1. Testaments; von Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau ist noch keine Rede.
In Rap (to rap = quasseln), Hip Hop (Hüftsprung) und Techno (synthetische elektronische Musik) erkenne ich keinen Bezug zu Religion und Glaube.